25.09.2024

Sollten wir über das Sterben reden? Ein Einblick in die wertvolle ambulante Hospizarbeit.

Hospiz - Gehört hat man diesen Begriff, aber schiebt diesen dann ganz weit weg. Im Hospiz, da sterben doch die Menschen...

Ambulante Hospizarbeit - Was ist das eigentlich?

Stimmt das? Geht es bei der ambulanten Hospizarbeit "nur" ums Sterben?

Dass Hospizarbeit ein ganz breites Spektrum bietet und es nicht "nur" ums Sterben geht, davon möchte ich euch in meinem heutigen Blog Beitrag erzählen.

Wieso soll es heute um das Thema Hospiz gehen? Da ich Step by Step anfange mich tiefer in die Themen rund um Trauer&Tod einzuarbeiten, ging es für mich Anfang September zu einem Informationsabend des Ambulanten Hospizvereins Erlabrunn e.V. Und die dort an die Hand bekommenen Informationen möchte ich gerne mit euch teilen. Vielen Dank auch auf diesem Wege an die engagierten Mitarbeiterinnen, die jede Frage beantwortet haben und bei denen man sofort merkt - sie lieben das, was sie tun. Deshalb ist es auch mir ein Anliegen, dass soviele Menschen wie möglich erfahren, welche Angebote Hospizvereine bereithalten, denn viele Menschen, ob am Lebensende oder als Angehörige, erfahren wohlmöglich erst zu spät oder gar nicht, dass sie sich Unterstützung holen können. Niemand muss allein sein. Niemand muss alleine Sterben. Niemand muss dort alleine durch.

Ambulante Hospizvereine arbeiten eng, wie der Name es bereits verrät, mit Hospizen, Palliativstationen und Pflegeeinrichtungen zusammen. Mitarbeiterinnen und ehrenamtliche Helfer stehen dabei Menschen in der letzten Lebensphase zur Seite. Dabei ist die lebensnahe Betreuung für schwerstkranke Menschen und deren Angehörige im Fokus. Es geht um ein würdiges und geborgenes Sterben. Ganz wichtig hierbei - Es geht nicht um Sterbehilfe. Hopizarbeit beschleunigt weder das Sterben noch verlangsamt es dieses. Es geht um den Weg des Sterbens, welcher so angenehm wie möglich gestaltet werden soll. Regelmäßige Besuchsdienste und Nachtwachen gehören zum Aufgabenspektrum genauso wie Zuhören und Aushalten, Mitfühlen und Dasein. Spaziergänge, Arztbesuche oder Vermittlung von Unterstützungsangeboten werden koordiniert - Angehörige sollen entlastet, der Sterbende begleitet werden.

Auch Trauerarbeit sowie Beratungen zu Vorsorge wie Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung angeboten. In Trauergruppen und Trauercafés finden Gleichgesinnte einen geschützten Raum zum Austausch und Gehalten werden. Um Brücken zu schlagen und Berührungsängste schon in jungen Jahren abzubauen, gibt es wertvolle Projektarbeit auch schon an Schulen. Hier wird u.a. Grundschülern kindgerecht ein Zugang zum Thema Trauer&Tod, Vergehen&Erinnern bereitet. Behutsam werden Kinder an die Hand genommen, das Leben und Sterben als etwas Natürliches anzunehmen. Die Rückmeldungen zu solchen Projekten sind, auch nach eventueller anfänglicher Skepsis, durchweg positiv. Wir sollten unseren Kindern viel mehr zutrauen. Neben Schülern kann auch jeder sonstig Interessierte beispielsweise an "Letzte Hilfe Kursen" teilnehmen. Hier wird in kompakter Form vermittelt, wie ein sensibler und gerechter Umgang mit Sterbenden in ihrer letzten Lebensphase aussehen kann. So wichtig wie "Erste Hilfe" zur Lebensrettung ist, so wichtig ist es, zu wissen, wie man Sterbenden gerecht wird.
Nach dieser ersten kurzen Zusammenfassung merkt ihr sicher schon - es geht nicht "nur" ums Sterben. Es geht um ein vielfältiges Spektrum - Leben und Tod. Erinnern und Trost. Innehalten und Trauern. An die Hand genommen werden und Unterstützung erfahren. Weiterleben und Sinnhaftigkeit. Der Tod gehört zu unserem Leben und Hospizarbeit ermöglicht jedem Menschen einen sensiblen Zugang zu diesem Thema. Einfühlsam wird man in schweren Stunden unterstützt und muss nicht alleine Trauer, Loslassen und Weitermachen aushalten. In Würde Sterben - ist dies nicht ein zutiefst menschlicher Wunsch? Danke an die Hospizarbeit, die es ermöglicht, dass Menschen in ihrer gewohnten Umgebung, ohne Ängste, sterben dürfen.


Ambulante Hospizdienste stehen jedem Menschen offen und können durch Betroffene, deren Angehörige oder medizinisches Personal angefordert werden. Scheut euch nicht, unverbindlich anzufragen, welche Möglichkeiten es zur Unterstützung gibt. Lasst uns den Tod als Thema nicht verschweigen. Auch die letzten Stunden im Leben können so gestaltet werden, wie man gelebt hat - zufrieden, geborgen und sinnerfüllt. Sollte jemand als Angehöriger oder Selbstbetroffener Anlaufstellen benötigen, anbei ein paar Adressen in unserem Umkreis. Nehmt Kontakt auf - Je mehr darüber gesprochen wird, umso größer die Chance, dass die verschiedenen Angebote angenommen werden und Hilfe gelebt werden kann. Ein Wort, eine Berührung oder eine aufrichtige Anteilnahme - wenn ein Mensch den Unterschied macht.


Es grüßt euch herzlich, Kristin.

Auswahl an Hospizvereinen im Westerzgebirge


Ambulanter Hospizverein Erlabrunn e.V.

Am Märzenberg 1
08359 Breitenbrunn

Unsere Außenstelle finden Sie auf der Oberen Schloßstraße 7 in Schwarzenberg.

Telefon: 03774 / 7625118
Telefax: 03774 / 7619731
E-Mail: kontakt@hospizverein-erlabrunn.de
https://www.hospizverein-erlabrunn.de/



Hospizgruppe ZION Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst
Träger: Sächsisches Gemeinschafts-Diakonissenhaus ZION e.V.
Schneeberger Straße 98
08280 Aue
T. 0 37 71 – 27 41 16
F. 0 37 71 – 27 41 00
hospiz@zion.de
www.hospiz-zion.de


Ambulanter Hospizdienst
Träger: HERR-BERGE e.V.
An der HERR-BERGE 1-3
08321 Zschorlau
M. 01 51 – 42 64 49 14
hospiz@herr-berge.de
www.herr-berge.de 





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